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Andreas Beck

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Grundlagen des Suchens


Ein Mensch kann sich zunächst gar nicht vorstellen, zu welch großartiger Leistung ein Hund im olfaktorischen (geruchlichen) Bereich fähig ist.

Vergleicht man die Nase eines Menschen (mit ca. 5 Millionen Riechzellen) mit der eines Hundes (mit ca. 20 Millionen Riechzellen), wird schon deutlicher, wie gut ein Hund eine Fährte "erriechen" kann.


Der Hund verfügt also im Vergleich zu uns Menschen über ein Hochleistungsorgan.


Bei einem interessanten Geruch erhöht sich das Ein- und Ausatmungsintervall merklich. Diese körperliche Anstrengung fordert viel Energie und es kann zu einer kurzzeitigen Erhöhung der Körpertemperatur um 1 - 2 Grad Celcius kommen.


Ein Hund ist in der Lage eine Fährte über mehrere Stunden ja sogar Tage hinweg zu finden und kann sogar feststellen in welche Richtung sie gelegt wurde.

Die Fährte - Hochleistung für die Nase

Was ist eine Fährte?


Die Fährte besteht aus einem Abgang (Beginn) und einem Fährtenverlauf, dem der Hund fährtenrein zu folgen hat. Außerdem sollte der Hund auf der Fährte befindliche Gegenstände verweisen.


Allerdings würde dies alles auf ein Mal den Hund überfordern. Deshalb gilt es auch bei der Fährtenarbeit, den Hund in einzelnen Teilabschnitten auszubilden, bei denen ein Rückschritt und ein Wechseln innerhalb der Teilabschnitte nicht zum Zusammenbruch des Ausbildungssystems führt.



Ausbildungsbausteine der Fährtenarbeit


Im Zuge der Fährtenausbildung unterscheide ich mehrere Bausteine:

- Abgangsarbeit (vom Quadrat bis zum eigentlichen Fährtenabgang)

- Aussuchen (eine Umkehrung der Abgangsarbeit, am Ende einer Fährte)

- Verlaufsarbeit (das Verfolgen von einzelnen Trittsiegeln von wechselndem Verlauf)

- Winkelarbeit (eine Weiterentwicklung der Verlaufsarbeit)

- Gegenstandsarbeit (außerhalb der Fährte)

- Gegenstandsarbeit (innerhalb der Fährte)

- Konditionsaufbau (Streckenlänge und Liegedauer)


Vorteil dieses Aufbaus ist ein bequemes Anpassen des Pensums und Bausteins je nach Tagesform und Lernfortschritt des Hundes.


Weiter als hier erwähnt möchte ich jedoch zunächst nicht auf die Fährtenarbeit eingehen. Die richtige Anweisung und praktische Erfahrung ist Teil der fundierten Ausbildung in einem Hundesportverein oder Inhalt diverser Fährtenseminare.


Zusammensetzung der Fährte


Das Geruchsbild der Fährte setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen bzw. wird von diesen beeinflusst:

- Individualgeruch des Fährtenlegers

- Veränderung der Bodenstruktur

- Geruch von abgestorbenen bzw. absterbenden Pflanzen (Mikrobengeruch)

- Schuhgeruch des Fährtenlegers

- Bodenart, örtliches Klima, Wetter und Jahreszeit

- Kreuzende Fremdfährten von Wild und Mensch



Motivation des Hundes, eine ausgelegte Fährte zu suchen


Was veranlasst einen Hund dazu, sich einer "langweiligen" Menschenfährte zu widmen und die z.B. eine Beutehatz versprechende Wildfährte zu verschmähen?


Das grundsätzliche Ausarbeiten einer Fährte entspricht dem Naturell des Hundes. Ziel bei der Fährtenarbeit ist es nicht, dem Hund das Verfolgen einer Spur beizubringen - das kann er bereits ohne unser Zutun.


Vielmehr ist es unsere Aufgabe mithilfe des Futtertriebs dem Hund eine "Such-Verknüpfung" (Fährte suchen = Futter Finden) aufzubauen. Der Hund kann bei der Fährtenarbeit buchstäblich für sein Futter arbeiten.


Um von Anfang an die Such-Verknüpfung nachhaltig aufzubauen ist es auch hier wichtig, Schlüsselreize zu setzen (z.B. Fährtengeschirr, Hörzeichen zum Suchen, etc.) die später als Ritualisierungsmuster eingesetzt werden können und den Hund auf die eigentliche Arbeit vorbereiten.


Das später genutzte Hörzeichen "Such" wird durch die richtige Such-Verknüpfung nicht als Hörzeichen für das Senken des Kopfes und das Vorangehen an der Fährtenleine gebraucht sondern soll als Signal gelten, dass der Hund beim richtigen Gebrauch seiner Nase Aussicht auf Erfolg hat (= Futter).


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